Drehschieberpumpen bestehen aus einem zylindrischen Gehäuse, in dem sich ein exzentrisch gelagerter, geschlitzter Rotor dreht. Der Rotor enthält durch Fliehkraft oder Federn auseinandergedrückte Schieber, die an der Gehäusewand entlanggleiten und dabei die an der Saugöffnung eingedrungene Luft vor sich herschieben, um sie schließlich nach Verdichtung durch das ölüberlagerte Auspuffventil auszustoßen. Der Ölvorrat dient zur Schmierung und Abdichtung sowie zur Kühlung (Abführen der Kompressionswärme). Ein Problem bei einstufigen Pumpen ist, daß das mit der äußeren Atmosphäre in Berührung kommende Öl aus dieser Gas aufnimmt, das während des Ölumlaufs teilweise vakuumseitig entweichen kann. In zweistufigen Drehschieberpumpen wird nun der vakuumseitigen Stufe bereits vorentgastes Öl zugeführt. Mit zweistufigen Pumpen lassen sich deshalb niedrigere Arbeits- und Enddrücke erzielen. |
Das Wärmeleitungsmanometer misst den Druck indirekt über die Teilchenanzahldichte, die Druckmessung ist gasartabhängig. Da die Druckskala gewöhnlich auf Stickstoff bezogen ist, wird der abgelesene Druck als Stickstoffäquivalentdruck bezeichnet. Wärmeleitungsmanometer nach Pirani sind als robuste und damit für den technischen Einsatz gut geeignete Meßgeräte weit verbreitet. In der Pirani-Meßröhre wird der Zusammenhang zwischen der mit abnehmendem Druck geringer werdenden Teilchenanzahldichte und damit größer werdenden mittleren freien Weglänge I eines Gases und seiner Wärmeleitfähigkeit genützt. Dazu gibt ein stromdurchflossener Draht die in ihm erzeugte Wärme durch Strahlung und Wärmeleitung an das den Draht umgebende Gas ab. Im Grobvakuum ist die Wärmeleitung durch die Gaskonvektion nahezu druckunabhängig. Kommt aber bei einigen mbar die mittlere freie Weglänge des Gases in die Größenordnung des Durchmessers der Meßröhre, so geht diese Art der Wärmeabfuhr dichte- und druckabhängig zurück. Bei niedrigen Drücken verringert sich die Anzahl der Wärme abführenden Molekel soweit, daß die bisher vernachlässigbare Wärmeableitung durch die elektrischen Verbindungen und die Wärmestrahlung dominieren. |
(Penning-Messzelle)
Bei allen Penning-Messröhren ist die Gasaufzehrung - verglichen mit Ionisationsmanometern die mit heißer Kathode arbeiten - erheblich. Zudem kommt es durch die Ionen - wie bei den Ionen- Zerstäuberpumpen (Ionengetterpumpen) zu einer teilweisen Zerstäubung des Kathodenmaterials, das dann eine getternde Oberfläche auf den Wänden der Meßröhre bildet. Trotz dieser Nachteile besitzt die Penning-Messzelle drei bedeutende Vorteile: Sie ist das preiswerteste aller Hochvakuumgeräte, sie ist unempfindlich gegen Lufteinbrüche und Erschütterungen und sie ist mit einem einzigen Ein-Aus-Schalter zu bedienen. |
Glühkathoden-Ionisationsmanometer bestehen aus drei Elektroden - Kathode, Anode und Ionenfänger - , wobei die Kathode eine Glühkathode ist. Solche Ionisationsmanometer arbeiten bei niedrigen Spannungen und ohne äußeres Magnetfeld. Elektronen aus der Glühkathode werden im elektrischen Feld beschleunigt und nehmen dabei genügend Energie auf, um das Gas, in dem sich das Elektrodensystem befindet, zu ionisieren. Die gebildeten positiven Gasionen gelangen auf den bezüglich der Kathode negativen Ionenfänger und geben hier ihre Ladung ab. Der dadurch entstehende Ionenstrom ist ein Maß für die Gasdichte und damit für den Gasdruck. Auch Glühkathoden - Ionisationsmanometer zeigen Gasaufzehrung, diese ist jedoch viel geringer als bei Penning-Messzellen. Die obere Grenze des Meßbereichs liegt bei diesen Geräten bei etwa 10-2 mbar. Nach niederen Drücken hin wird der Meßbereich durch zwei Effekte begrenzt: Der Röntgeneffekt beruht darauf, daß die auf die Anode auftreffenden Elektronen dort Photonen auslösen. Diese wiederum lösen beim Auftreffen auf Oberflächen Photoelektronen aus. Die am Ionenfänger ausgelösten Photoelektronen fließen zur Anode. Dieser Photoelektronenstrom wird in gleicher Weise angezeigt wie ein zum Ionenfänger fließender positiver Ionenstrom und täuscht somit einen Druck vor (positiver Röntgeneffekt). Es gibt aber auch einen negativen Röntgeneffekt. Dann nämlich, wenn Photonen auf die das Messsystem umgebende Wand treffen, die dort ausgelösten Photoelektronen zur Anode fliegen und - da die Anode ja gitterförmig ist - auch in den Raum innerhalb der Anode. Befindet sich nun die umgebende Wand auf demselben Potential wie der Ionenfänger, so kann ein Teil dieser an der Wand ausgelösten Elektronen den Ionenfänger erreichen. Das hat zur Folge, daß ein negativer Strom zum Ionenfänger fließt, der einen positiven Strom kompensieren kann. Somit kommt es zu einer verminderten Druckanzeige. Der Ionendesorptionseffekt beruht darauf, daß adsorbierte Gase durch Elektronenstoß von einer Oberfläche als Ionen desorbiert werden können. Wenn nun auf der Anode eine Schicht adsorbierter Gase vorhanden ist, so werden diese Gase durch die auftreffenden Elektronen zum Teil als Ionen desorbiert. Die Ionen gelangen zum Ionenfänger und führen zu einer Druckanzeige, die zunächst unabhängig vom Druck ist, aber mit Erhöhung des Elektronenstroms zunimmt. Schließlich kommt es zu einer Verarmung der an der Oberfläche adsorbierten Gasteilchen und die Anzeige sinkt wieder. |